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Josef Wein

Organisierte Nachbarschaftshilfe – auch ein Thema für unsere Marktgemeinde?



Zu diesem Thema hatten SPD und engagierte Bürger zu einem Bürgergespräch in die Schlossgaststätte Traidendorf eingeladen. Wie immer war es wieder eine sehr fruchtbare Veranstaltung mit vielen Erkenntnissen und neuen Ideen. Marktgemeinderat Josef Wein konnte dazu den 1. Vorsitzenden des Nachbarschaftshilfevereins Duggendorf, Herrn Holger Mügge, sowie den Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft Werkhof Regensburg, Herrn Hans Seidl begrüßen.


Wie funktioniert die Nachbarschaftshilfe Duggendorf?


Seit November 2015 gibt es den Verein Nachbarschaftshilfe in Duggendorf. Dessen 1. Vorsitzender Holger Mügge berichtete über Zustandekommen, Aufbau und aktuelle Dienstleistungen seines Vereins. Er betonte, dass nicht zuletzt die Unterstützung der Gemeinde Duggendorf wesentlich war und ist für das Funktionieren des Vereins. Der Verein hat derzeit ca. 50 Mitglieder, die eine Vielzahl von Dienstleistungen anbieten können. Im Vordergrund stehen derzeit die Fahrdienste für Senioren. Es werden regelmäßige Fahrten nach Kallmünz und nach Burglengenfeld angeboten. Arzt- und Apothekenbesuche sind so für Menschen ohne Fahrgelegenheit möglich, genauso wie Besorgungen in Supermärkten oder anderen Geschäften.


Welche Dienstleistungen werden geboten?


Die organisierte Nachbarschaftshilfe bietet bei aktuellem Bedarf viele weitere Unterstützungen an, z.B.

  • Hilfe rund um Haus und Garten

  • Kleinere Verrichtungen im Haushalt

  • Hilfe beim Schriftverkehr und bei Behördengängen

  • Besorgungen (Post, Apotheke, Lebensmittel)

  • Hilfe am PC

  • Organisation verschiedener Aktivitäten

  • Babysitter

  • Behördengänge

  • Besuchsdienste bei Krankheit

  • Betreuung von Haustieren (krankheitsbedingt)

  • kleine Elektroarbeiten

  • Begleitdienste: zum Arzt, Krankenhaus, Apotheke, Einkaufen

  • Gießen von Gräbern

  • Hausaufgabenbetreuung

  • Haushaltsunterstützung (z.B. Gardinen abnehmen/aufhängen)

  • Rasenmähen

  • kleine Reparaturen im Haushalt

  • oder einfach nur „Zeit schenken“.

Rege Diskussion brachte viele Erkenntnisse


Die Zuhörer diskutierten viele Fragen um dieses Thema, wie z. B. wofür wurde die Vereinsform gewählt, wie ist es mit Haftpflicht- und Unfallversicherung, wie finden Nachfrager und Anbieter zusammen, wie werden die Einsätze koordiniert, wie zeitnah ist Hilfeleistung möglich?, etc.


Werkhof Regensburg – eine gemeinnützige Gesellschaft mit ebenfalls sehr attraktiven Angeboten


Hans Seidl, der Geschäftsführer des Werkhofes legte ebenfalls eine breite Palette von Dienstleistungen seiner Gesellschaft dar. Gartenbau und Grünpflege, Umzugsservice, Reinigungsservice, Fahrradwerkstatt, Abholung und Entsorgung, Hausmeister­service, textile Dienstleistungen, IT-Dienstleistungen, Fahrdienste etc. werden von diesem sozialen Unternehmen erbracht. Bevorzugt werden behinderte Menschen eingestellt. Werkhof gibt aber auch anderen, bisher benachteiligten Personen eine Chance für den Wiedereinstieg ins berufliche Leben.

Fahrdienstleistungen a la Duggendorf erbringt Werkhof derzeit in den Gemeinden Theuern, Ebermannsdorf und Kümmersbruck. Dort wurden mit den Gemeinden Vereinbarungen geschlossen, in denen festgelegt wurde, dass jeder Fahrgast nur 1,50€ pro Fahrt bezahlt. Die Restfinanzierung übernehmen die Gemeinden.


Diskussion


Die Anwesenden waren überrascht, welche vielfältigen Nachbarschaftshilfen mittlerweile in anderen Gemeinden angeboten werden.

Ich habe einen dringenden Arzttermin und kein Fahrzeug. Wer fährt mich?“,

„Ich kann meine Sachen nicht mehr zum Recyclinghof bringen und brauche ab und zu ein paar Dinge aus dem Supermarkt. Wer hilft mir?“,

„Ich brauche ab und zu Unterstützung im Garten. Wer kann mir dabei helfen?“.

Alle Anwesenden kennen solche Hilferufe, auch aus unserer Marktgemeinde. Alle waren sich einig: Organisierte Nachbarschaftshilfe ist heutzutage eine sinnvolle Ergänzung zu den vorhandenen familiären Strukturen und den professionellen Hilfsangeboten. Es wird zu einem immer wichtigeren Thema.

Die Marktgemeinderäte von SPD und engagierten Bürger, Angela Weigert, Rainer Hummel und Josef Wein bekamen den „Auftrag“ dieses Thema auf die Tagesordnung in unserer Marktgemeinde zu bringen.

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