Seniorenbeauftragter/Seniorenbeirat
Schon zum dritten Mal in diesem Jahr luden die Marktgemeinderäte der Liste SPD und engagierte Bürger zum Bürgergespräch. Im Vordergrund stand dieses Mal die Rolle und die Aufgaben des neu bestellten Seniorenbeirates in der Marktgemeinde Kallmünz. Dazu wurde der Seniorenbeauftragte Josef Hartung eingeladen.
Marktrat Josef Wein konnte ein stattliche Anzahl von Besuchern begrüßen. „Unsere Bürgergespräche“, so Josef Wein, „dienen der Information, der Diskussion und dem Meinungsaustausch der Marktgemeinderäte mit den an gemeindlichen Themen interessierten Bürgern.“
Auch diese Veranstaltung wurde diesem Anspruch mehr als gerecht. Josef Hartung stellte seine Ideen vor. Er machte deutlich, dass in Kallmünz bereits viele interessante Angebote bestehen. Er nannte hier u. a. die Angebote der katholischen Kirche, die Kinobesuche der Marktgemeinde, sowie die Fahrten des VdK. Er möchte mit seinem Beirat die vorhandenen Angebote ergänzen. Dabei denkt er zunächst an Vorträge zu verschiedenen altersrelevanten Themen, wie z. B. was ist bei einer Patientenverfügung zu beachten?, welche Regelungen sind für eine Kurzzeitpflege relevant?, Wo kann Unterstützung für verschiedene schwierige Lebenssituationen geholt werden?, wie ist ein rechtskräftiges Testament abzufassen?, etc. Intensiv diskutiert wurde darüber, welche Altersgruppen zu diesen Veranstaltungen eingeladen werden sollen. Schnell war man sich einig, dass diese Themen auch die jüngeren Generationen berühren, denn meistens sind sie auch mit Sorgen und Nöten ihrer Eltern befasst. Es macht deshalb Sinn, dass sie über diese Themen auch bestens Bescheid wissen. Ein breit diskutiertes Thema war die sog. Nachbarschaftshilfe. Hier wurden von vielen Teilnehmern von sehr positiven Fällen in der Marktgemeinde berichtet. Es gibt aber auch Fälle, bei denen eine organisierte Nachbarschaftshilfe Sinn machen würde.
Die Marktgemeinderäte Angela Weigert und Rainer Hummel plädierten für die Förderung dieser Art von Hilfeleistung und Unterstützung bedürftiger Menschen. Marktrat Josef Wein forderte die Einbeziehung des Seniorenbeauftragten bei allen relevanten Planungenund Maßnahmen in der Marktgemeinde. Oftmals würden die Bedürfnisse der älteren oder gehandicapten Menschen nicht ausreichend gewürdigt. Man bemühe sich im Marktgemeinderat zwar, deren Situation zu berücksichtigen. Er zeigte sich aber sicher, dass eine direkte Betroffenheit noch viel genauere und konkretere Hinweise geben könne. Markträtin Angela Weigert meinte, dass gerade bei der Ausweisung von Baugebieten und v. a. jetzt bei der Planung des neuen Einkaufsmarktes in der Amberger Straße der Seniorenbeauftragte unbedingt gehört werden sollte.
Am Ende der Diskussion waren sich alle einig, dass die Institution eines Seniorenbeauftragten auch für die Marktgemeinde Kallmünz eine sinnvolle Einrichtung ist. Spontan erklärten sich Georg Bayerl und Jürgen Burghardt zur Mitarbeit im Seniorenbeirat bereit.
Bauplätze/Baugebiete in Kallmünz
Einige Teilnehmer fragten nach, nach welchen Kriterien die Bauplätze an der Mathias-Zintl-Straße und der Bauplatz beim Sportplatz vergeben werden. Marktgemeinderat Rainer Hummel berichtete dazu von der Diskussion in der letzten Marktratssitzung. Man wolle angesichts der großen Nachfrage – es gibt mehr Interessenten als Bauplätze (insges. 7) – eine möglichst gerechte Lösung finden.
Angesichts der Tatsache, dass die Einwohnerzahl der Marktgemeinde schrumpft, wolle man insbesondere auf junge Familien mit Kinder setzen. Damit die verschiedenen Aspekte wie Bevorzugung von Einheimischen, Wunsch nach Familien mit Kindern, Stärkung der Wirtschaftskraft der Gemeinde, etc. in Einklang gebracht werden können, soll ein Punktesystem entwickelt werden.
Rainer Hummel wurde vom MGR beauftragt, dazu einen Entwurf zu erstellen.
Lagerhaus Kallmünz
Wiederholt wurde in den Bürgergesprächen das Verhalten der Raiffeisengenossenschaft in Sachen Lagerhaus thematisiert und stets auch heftig kritisiert. Immer mehr Bürger sind sich mittlerweile sicher, dass es gar nicht Absicht war, dass Lagerhaus in Kallmünz zu halten. Die halbherzigen Grundstücksverhandlungen und die Begründung, weder in Kallmünz noch in Holzheim kann wegen des Widerstandes der Bürger ein Lagerhaus gebaut werden, wirken einfach nicht glaubhaft.
Vielmehr zeigen alle Indizien darauf hin, dass von Anfang beabsichtigt war, das Lagerhaus in Kallmünz aufzugeben, um, wie es in der Jahreshauptversammlung der Raiffeisen in Kallmünz vor Kurzem hieß, einen zukunftsträchtigen Standort für die Landwirtschaft der Zukunft zu schaffen. Nach derzeitigen Erkenntnissen wird das Lagerhaus im Jahr 2017 schließen.
Was geschieht mit dem Gelände danach?, war die Frage im Bürgergespräch. Die anwesenden Marktgemeinderäte Angela Weigert, Rainer Hummel und Josef Wein konnten darauf keine Antwort geben. Der Marktrat wurde darüber bisher noch nicht informiert. Unisono war man sich in der sehr lebhaften Diskussion einig, dass es auch Aufgabe der Marktgemeinde sei, mit ihren planerischen Möglichkeiten für eine sinnvolle künftige Nutzung dieser Fläche zu sorgen. Das könne und darf nicht allein der Raiffeisengenossenschaft überlassen werden. Zu wichtig ist dieser Platz für das Aussehen und für die städtebauliche Entwicklung des Ortes.
Kläranlage Kallmünz
Hier zeichnet sich eine dramatische Wende ab. Die bisherigen Planungen, diese sollten im Jahr 2016 verwirklicht werden, sahen einen Alleinbetrieb durch die Marktgemeinde Kallmünz vor. Wegen der ursprünglich nicht vorgesehenen Aufnahme der Orte Fischbach, Krachenhausen, Eich, Dallackenriedu nd Dinau ist die Anlage zu gering dimensioniert, um die gewünschte Reinigungsleistung erbringen zu können. Ein zusätzliches Klärbecken sowie die tlw. Erneuerung der Technik waren deshalb vorgesehen.
Nun gibt es Überlegungen, doch eine „Naabtallösung“ anzustreben. Zumindest mit Duggendorf soll eine langfristige Lösung gesucht werden. Nach derzeitigem Diskussionsstand ist geplant, dass die im Jahr 2019 auslaufende Genehmigung für die dortige Kläranlage nicht verlängert werden soll und das Abwasser der Gemeinde Duggendorf nach Kallmünz gepumpt werden sollte.
In der Diskussion war man sich schnell einig, das gleich eine größere Lösung gemeinsam mit Pielenhofen und Nittendorf /Etterzhausen gefunden werden sollte. Ein großer Teil der Anwesenden plädierte für die Ableitung des Abwassers nach Regensburg in die dortige große und sehr moderne Kläranlage. Dies werde mit Sicherheit langfristig die wirtschaftlichste Lösung sein.