„Der Ortsentwicklungsplan ist sein Geld mehr als wert!“, so die Schlussfolgerung des 1. Bürgermeisters der Stadt Parsberg, Josef Bauer, zu seinen Erfahrungen nach fast 5 Jahren. „Der Ortsentwicklungsplan liegt bei mir auf dem Schreibtisch und bei jedem städtebaulichen Thema, wie z. B. Bauvoranfragen jeglicher Art, Betriebs- und Gewerbeansiedlungen, Ausweisung von Bauland, usw., gibt uns der mit den Bürgern abgestimmte Ortsentwicklungsplan Handlungssicherheit“, so Josef Bauer weiter. „Hätten wir den Ortsentwicklungsplan nicht, würde wir ihn sofort erarbeiten“, war sein besonders Lob auf dieses kommunale Instrument.
Ca. 20 Kallmünzer Bürger machten sich vor Kurzem auf den Weg nach Parsberg, um vom 1. Bürgermeister Josef Bauer aus erster Hand zu erfahren, welche Erfahrungen er mit dem Ortsentwicklungsplan gemacht hat. Bürgermeister Bauer schilderte sehr offen und anschaulich anhand eines Powerpointvortrages die einzelnen Schritte, die zur Erstellung des Ortentwicklungsplanes führten und welche Ziele und Inhalte bereits umgesetzt wurden. Auf die Frage von Markträtin Angela Weigert (SPD und engagierte Bürger), wie der Stadtrat anfangs dazu eingestellt war und wie der Stadtrat heute den OE-Plan bewertet antwortete Bauer: „Anfangs gab es auch erheblichen Widerstand von Seiten einiger Stadträte. Mittlerweile hätten alle Stadträte den Wert des Ortsentwicklungsplans erkannt, was zu einer wesentlich besseren Zusammenarbeit im Stadtrat und dadurch zur Beschleunigung von städtebaulichen Entscheidungen führte.“
Martin Mayer und Christian Stolz wollten wissen, wie die Bürger eingebunden und beteiligt wurden. Dies geschah in Parsberg durch mehrere Arbeitsgruppen, einer Reihe von Versammlungen, Workshops etc. Ein wichtiges Gremium war und ist der sog. Lenkungsausschuss, in dem sich praktisch alle relevanten Bürgerinteressen wiederfinden.
Marktrat Rainer Hummel (SPD und engagierte Bürger) fragte nach der Fortschreibung des Ortsentwicklungsplans. 1. Bürgermeister Bauer erklärte dazu, dass dieser jährlich fortgeschrieben wird, sofern neue städtebauliche Interessen oder Erkenntnisse entstehen. Dies bedeutet jährlich 1 bis 2 Tage Arbeit. Dann hat man wieder einer sehr hilfreiche Arbeitsgrundlage. Die Kosten dafür bewegen sich oft bei nur einigen hundert Euro.
Werner Maier interessierte sich für die Akzeptanz bei der Umsetzung des Ortsentwicklungsplans bei Gewerbetreibenden und anderen Bauinteressierten. Der Bürgermeister dazu: „Unsere Innenstadt war nicht mehr einladend und war zu sehr auf das Auto ausgerichtet. Die Innenstadt als Wohngebiet und für Einzelhandel attraktiv zu gestalten, ist in Parsberg mittlerweile von allen akzeptierte Strategie.“
Markträtin Sabine Ferstl (Grüne) wollte Näheres zur Rolle des engagierten Architekten wissen. Dessen Rolle bewertete Bauer als besonders wichtig. Er sah die Stadt Parsberg mit ganz anderen Augen und sah Dinge, die Einheimische übersahen. Seine Anregungen und Hinweise waren sehr wertvoll und mitentscheidend für ein gelungenes Konzept.
Nach Vortrag und Diskussion führt uns 1. Bgm. Josef Bauer noch zu besonderen Brennpunkten in Parsberg. Auch dieser Rundgang war mit Blick auf die Umsetzung von Zielen und Inhalten des Ortsentwicklungsplans sehr interessant.
Marktrat Josef Wein (SPD und engagierte Bürger) bedankte sich abschließend bei Bürgermeister Bauer für die sehr erkenntnisreiche Exkursion mit einem kleinen Präsent aus dem Verlag Lassleben in Kallmünz. Alle Anwesenden waren sich einig, dass dieser Ausflug sehr wertvoll war. Auch waren sich alle einig, Kallmünz braucht einen Ortsentwicklungsplan, wenn es sinnvoll und in Übereinstimmung mit den Wünschen der Kallmünzer Bürger weiterentwickelt werden soll.